Die SG steht als unangefochtener Ligaprimus an der Tabellenspitze

Am Samstagabend fand das lang ersehnte Handballspektakel der Regionalliga-BW in der Ludwig-Jahn-Halle statt. Die bis dato ungeschlagene SG empfing ihren engsten Verfolger, den
TV Bittenfeld 2. Das Hinspiel ging damals um Haaresbreite an die SG; in einer hart umkämpften Partie konnten sich die Teninger mit 32:33 durchsetzen und somit die Vorhutstellung einnehmen. Dass der TVB sich für die schmerzliche Niederlage revanchieren wollte, ist somit selbstverständlich. Dieser Aufgabe wollten sich die Spieler jedoch nicht allein stellen. Ihr
Fanlager, welches einige Ränge auf der Tribüne füllte, sorgte zusammen mit dem Teninger Anhang dafür, dass in der ausverkauften Ludwig-Jahn-Halle eine beeindruckende Atmosphäre herrschte, die mehr als angemessen für das Aufeinandertreffen der Topteams der Liga war. Dass der Verband für dieses Spiel ein Schiedsrichtergespann aus der 3. Liga einsetzte, unterstrich noch einmal mehr die Wichtigkeit dieser Begegnung.

Die Ausgangslage könnte allerdings kaum unterschiedlicher sein. Am Mittwochabend bestritten die Wild Boys aus Stuttgart ihr Nachholspiel gegen Leutershausen und gewannen dieses sehr beeindruckend mit 49:25. Auf der anderen Seite lag das letzte richtige Spiel der SG zwei Wochen zurück. Grund dafür war der Abbruch des Heimspiels letzte Woche wegen einer schweren Verletzung eines Gästespielers. Bittenfeld konnte sich somit ordentlich warmspielen, während der SG nur der normale Trainingsbetrieb zur Vorbereitung blieb.

Der TVB eröffnete die Partie mit dem 0:1 durch ihren Kreisläufer Alexander Bischoff. Maurice Bührer netzte im Nachwurf an seinen 7m zum 1:1 ein. Er erzielte auch in der 4. Minute den Ausgleich zum 2:2, welcher zugleich mit einem herben Rückschlag für Bittenfeld verbunden war. Der oben bereits erwähnte Kreisläufer und zentrale Deckungsspieler der Wild Boys sah nach einem Foul an Maurice Bührer in derselben Aktion die rote Karte und fehlte somit seinem Team für die restlichen 56 Minuten der Partie. Der SG gelang es jedoch nicht, aus der zweiminütigen Überzahl Profit zu schlagen.
Klarste Chancen wurden liegen gelassen, wodurch Bittenfeld dazu eingeladen wurde, vorerst die Führung zu übernehmen. Dass sich der TVB nicht noch weiter absetzen konnte, lag an dem Teninger Schlussmann Clément Gaudin. Er hielt, genau wie sein Gegenüber, einen freien Ball nach dem anderen und sorgte dafür, dass die SG weiterhin im Spiel blieb. Mit 4 schnellen Toren innerhalb von 2 Minuten bekam die SG die Oberhand und war zum ersten Mal mit 7:6 in Führung. Die Teninger Defensive festigte sich. Nun verteidigte sie die etlichen 1-gegen-1-Duelle der jungen Bittenfelder im Verbund und schaffte es, sich im richtigen Moment zu helfen, sodass den Gästen so langsam die Optionen ausgingen. Dies erkannte auch Gästecoach Alexander Heib und nahm beim Spielstand von 8:8 seine erste Auszeit, um sein Team neu zu formieren.
SG-Trainer Jonas Eble hatte abgesehen von der Chancenverwertung absolut nichts zu bemängeln; seine Mannschaft war voll im Spiel und hatte den angekündigten Kampf mit breiter Brust angenommen. Dennoch blieb es weiterhin spannend. Mal legte die SG vor, mal die Gäste aus Bittenfeld. Beide Mannschaften zeigten, warum sie zurecht ganz oben an der Tabelle stehen. So konnte sich bis zur Halbzeit auch kein Team absetzen, sodass bei einem ausgeglichenen 16:16 die Seiten gewechselt wurden. Das Resümee auf Teninger Seite war schnell gefunden. Sie wollten
im Angriff weiter an ihrem Matchplan festhalten, Einzelaktionen weglassen und als geschlossene Truppe zum Torerfolg gelangen. In der Abwehr wollten die Jungs die Zweikämpfe weiterhin im Verbund führen und somit zu Ballgewinnen und schnellen Toren kommen.

Dieser Vorsatz bewährte sich auch. Pascal Bührer leitete zusammen mit Sebastian Endres den Teninger Angriff. Sie fanden immer wieder Lösungen gegen die Bittenfelder Defensive und glänzten sowohl als Vorbereiter als auch als Vollstrecker. Folgerichtig erspielten sich die Gastgeber in der 40. Minute mit dem 23:20 erstmals eine 3-Tore-Führung. Der Bruch im Spiel der Wild Boys kam dann in der 45. Minute. Nach einem kleinen Tumult hatten sie zwei Zeitstrafen zu verkraften; auf der anderen Seite bekam auch Maximilian Endres eine zweiminütige Zwangspause. Die SG spielte weiterhin mit absoluter Konsequenz und erhöhte auf ein 26:21. Auch einen kleinen Zwischenspurt der Wild Boys, bei dem die Führung auf plus 4 schrumpfte, wehrten die Teninger mit der nötigen Coolness ab. Bei dem Spielstand von 31:24 in der 51. Minute war für alle Beteiligten klar, dass die SG die zwei Punkte nicht hergeben würde und als Sieger aus der Partie gehen würde. Die Disqualifikation des Bittenfelder Topscorers Maurice Widmaier in der 54. Minute festigte diesen Umstand noch einmal mehr. Die SG musste die erarbeitete Führung somit nur noch über die Zeit bringen. Somit konnte auch Erik Böhle, der
für den verletzten Jan Keller im Kader stand, sein Debüt mit einem Tor vergolden.

Am Ende stand ein sehr deutliches 35:28 auf der Anzeigetafel. Dass die SG den größten Ligarivalen so deutlich auf Abstand hielt, hätte vor dem Spiel niemand erwartet. Umso größer war der Jubel nach dieser Machtdemonstration.

Somit stehen die Teninger weiterhin ungeschlagen an der Tabellenspitze der Regionalliga-BW und haben sich ein verdientes 5-Punkte-Polster auf den weiterhin Zweitplatzierten TV Bittenfeld 2 erarbeitet. Auf diesem will sich die Mannschaft um Jonas Eble allerdings nicht ausruhen, sondern jedes Spiel so annehmen, als wäre es ein entscheidendes Endspiel.

So auch nächste Woche, wenn die SG auswärts bei der HSG Ostfildern gefordert ist. Die HSG befindet sich aktuell auf dem 4. Platz und in guter Form. Sie haben ihre letzten 6 Spiele gewinnen können und werden somit mit reichlich Selbstvertrauen die Teninger empfangen.