Blickte man vergangenen Freitag in die Gesichter der SG-Handballer, sah man vor allen Eins: Enttäuschung. Ganz anders hatte man sich aus Teninger Perspektive diesen ersten Teil des Derby-Doppelpacks vorgestellt.
So wirkte die SG vom Start weg beeindruckt von der Körperlichkeit, die der TVS Baden-Baden ihnen entgegenzusetzen hatte. Ein wenig überraschend, hatten die Gastgeber doch mit demselben Matchplan der SG vor gut einem Jahr in vergleichbarer Deutlichkeit die Grenzen aufgezeigt. Geprägt waren die Teninger Aktionen zunächst von wenig Überzeugung und Durchschlagskraft.
Dass dies auch anders geht, zeigte das Team um Kapitän Axel Simak im zweiten Durchgang: die Abwehr war um Einiges aggressiver und schaffte es nun auch mehr Zweikämpfe für sich z entscheiden. Aus den resultierenden Ballgewinnen ging Topscorer Maurice Bührer voran und erzielte alle zehn Treffer der ersten zehn Minuten seiner Mannschaft nach dem Seitenwechsel selbst. Am Ende der Partie sollte der Ausnahmespieler 17 der 31 Teninger Treffer für sich verzeichnen können. Neben dem jüngeren Bührer-Bruder zeigte auch der vor der Saison aus der Südbadenliga gekommene Jonas Meyer eine ansprechende Leistung: mit seiner Körperlichkeit brachte der Rückraumspieler eine gute Komponente in das Teninger Abwehrspiel und war auch im Angriff bereit, mit seinen Aktionen in die Tiefe zu gehen.
Dass die Aufholjagd am Ende nicht von Erfolg gekrönt war, lag neben der hohen Hypothek zur Halbzeit auch an fehlendem Spielglück, unglücklichen Entscheidungen und zu vielen vergebenen Chancen.
Dennoch hat hier die Mannschaft von Jonas Eble die Möglichkeit anzusetzen und die Spieler aus Sandweier vor eine härtere Aufgabe zu stellen. Bei diesen ragte Spielmacher Jeremias Seebacher mit elf Treffern beim 34:31 heraus. Generell kann Sandro Catak zufrieden mit dem Saisonstart seiner Truppe sein: den großen Umbruch nach dem Abstieg aus der dritten Liga hat der TVS gut gemeistert. Mit einem Rückraum aus ausschließlich jungen, entwicklungsfähigen Spielern scheinen die Nordbadener für den Rest der Runde als auch über Zeit darüber hinaus gut gewappnet.
Durch die Niederlage ist die SG auf den vierten Tabellenplatz abgerutscht und befindet sich nun mittendrin im Kampf um die Qualifikation zur Aufstiegsrunde. Von ganz oben in der Tabelle grüßt derweil die Bundesligareserve des TVB Stuttgart (10:4), gefolgt vom Derbysieger aus Baden-Baden (10:6) und dem TSV Heiningen (10:6).
Ob die Breisgauer in der Lage dazu sind, das Ruder nach zwei enttäuschenden Auftritten in Serie herumzureißen, wird sich kommenden Freitag zeigen. Spielbeginn ist um 20.30 Uhr in der Teninger-Ludwig-Jahnhalle.