Meisterschaft perfekt – Die SG Köndringen/Teningen siegt in einer
umkämpften Partie gegen den TV Willstätt
Nachdem am vergangenen Spieltag das 3.-Liga-Ticket in Schutterwald gebucht wurde, bot sich direkt im nächsten Südbadenderby die Chance auf die vorzeitige Meisterschaft – drei Spieltage vor Saisonende. Bei einem dominanten Punktekonto von 52:2 Punkten wäre normalerweise längst auch die Meisterschaft gesichert.
Bestes Beispiel: der HC Oppenweiler/Backnang, der bereits sechs Spieltage vor Schluss die Meisterschale in der 3. Liga Süd feiern durfte. Das zeigt einmal mehr, wie hart umkämpft die Spitze der Regionalliga BW ist. Der TV Bittenfeld 2 und die TSB Schwäbisch Gmünd kämpfen sogar bis zum Saisonende um Platz zwei.
Doch nun zum nächsten Südbadenderby in der Willstätter Hanauerlandhalle: Die SG trat in ihren blauen Auswärtstrikots an, doch die Farben Gelb-Schwarz kamen nicht zu kurz. Viele Fans waren mit Trikots, Schals und Bannern in die Ortenau gereist und ließen den Gästeblock überquellen. Die Stimmung auf Teninger Seite war entsprechend fantastisch. Auch der TV Willstätt zeigte sich kämpferisch und füllte die restlichen Zuschauerränge – die Bühne für ein Topspiel war perfekt bereitet.
Willstätt erwischte den besseren Start und lag früh mit 3:0 in Führung (4.). Doch die SG zeigte sich unbeeindruckt. Angeführt von starken Paraden von Vincent Lutz, der die Wurfbilder seines Ex-Clubs noch genau kannte, gelang beim 4:4 der Ausgleich. Kurz darauf übernahm die SG mit einem 7:1-Lauf das Kommando (4:8, 12. Minute). Jetzt waren die Gäste voll im Spiel. Die Führung hielt nicht nur, sondern wurde durch schnelle Tempotore weiter ausgebaut. Besonders Maximilian Endres und Luis Ehret nutzten immer wieder ihre Schnelligkeit, um dem Willstätter Rückzug zu enteilen. Beim 10:17 in der 24. Minute schien eine deutliche Niederlage der Ortenauer greifbar.
Doch Willstätts Trainer Rudi Fritsch hatte noch eine Trumpfkarte: Ajdin Alkic brachte mit seinem Einsatz neuen Schwung. Mit Steals in der Abwehr und dynamischen Durchbrüchen setzte er Akzente. Die Teninger blieben jedoch cool und nahmen eine komfortable 15:20-Führung mit in die Pause.
Trainer Jonas Eble hatte wenig zu beanstanden. 20 eigene Tore in einer Halbzeit sprechen für sich, auch wenn 15 Gegentreffer etwas zu viel waren. Solange Willstätt sich auf einen herausragenden Spieler stützte, blieb das Spiel unter Kontrolle. Sollten jedoch weitere Akteure aufdrehen, drohte neue Gefahr.
Nach dem Seitenwechsel kam erneut Willstätt besser aus der Kabine. Der Druck auf den Tabellenführer blieb hoch. Ein Kampf des Willens entwickelte sich – und es wurde klar: Wer cleverer agierte, würde am Ende triumphieren. Die SG verteidigte ihre Führung, die zwischen zwei und vier Toren pendelte. Willstätt gab sich jedoch nicht auf und suchte unermüdlich den Anschluss. Beim 28:28 (50.) war die Partie plötzlich wieder völlig offen. Keine Mannschaft hatte einen spürbaren Vorteil.
Eine Auszeit der Gelb-Schwarzen brachte die Wende. Die Teninger Flügelzange stach erneut. Spielmacher Pascal Bührer setzte seine Außen glänzend ein, vor allem Maximilian Endres war kaum zu stoppen. Mit elf Treffern zeigte er eine überragende Leistung. Beim 32:34 kippte das Momentum zurück zugunsten der SG, und beim 33:34 in der 56. Minute kassierten die Teninger ihren letzten Gegentreffer. In doppelter Überzahl ließen sie nichts mehr anbrennen und setzten sich am Ende mit 33:38 durch.
Das deutliche Endergebnis spiegelt den engen Spielverlauf zwar nicht ganz wider, unterstreicht aber die Nervenstärke der SG in entscheidenden Momenten.
Mit goldenen Sakkos und großer Erleichterung feierten Mannschaft und Fans gemeinsam die verdiente Meisterschaft – das zweite große Saisonziel war erreicht. Zeit zum Feiern blieb jedoch kaum: Bereits am Dienstag steht das Nachholspiel gegen den HC Neuenbürg an. Auch in den letzten beiden Partien wollen die Mannen von Jonas Eble nichts dem Zufall überlassen und fokussiert weiterspielen.