Mit einem 27:28 Auswärtserfolg in Baden-Baden unterstreichen die Teninger ihre Aufstiegsambitionen

Vor einer mit 420 Zuschauen ausverkauften Rheintalhalle und 60 stimmungsgewaltigen, mitgereisten SG Fans entscheiden die Teninger Handballer ein emotionales, kampfbetontes Spiel für sich. Dadurch bleibt die SG die einzige Mannschaft der Liga mit -7 Verlustpunkten und rangiert auf einem aussichtsreichen zweiten Tabellenplatz. Kommendes Wochenende steht im Heimspiel die Revanche für die Hinspielniederlage gegen Neuenbürg an.

Sowohl auf Christian Hefter als auch Sebastian Endres konnte Michael Schilling in Sandweier nicht zurückgreifen. Doch auch auf Seite der Sandweirer fehlte mit Julian Schlager ein integraler Part ihrer aggresssiv deckenden, vorgezogenen Abwehrformation.Den besseren Start in die Partie erwischten die Hausherren nahe der Kurstadt (3:1). Einfache Tore für die SG waren Mangelware, während die Rückraumachse um Vollmer, Koch und Völker der Teninger 5:1 Deckung viele Probleme bereitete. Der TVS verpasste es in dieser Phase jedoch konsequenter im Abschluss zu sein und seine Führung höher auszugestalten. So hatte die SG beim 3:3 (8’) wieder aufgeschlossen.

Die Schiedsrichter legten die Messlatte für Körperkontakt niedrig an, weswegen oftmals eine Mannschaft in Unterzahl spielen musste. Allein sechs der insgesamt zehn Zeitstrafen, verteilten diese in der ersten Hälfte.Die Teninger wirkten weiterhin nervös und fahrig. Folgerichtig erhöhten die Gastgeber beim 6:4 (13’) durch Markus Koch. Mit seinen vielen langen Schritten zur Mitte, riss Koch immer wieder Lücken in die offensive Deckung.

Bei Unterzahl agierte Baden-Baden mit zusätzlichem Feldspieler und leerem Tor, was Lutz beim 7:6 ausnutzten konnte (17’). Weiter schließen konnten die Gelb-Schwarzen die Lücke zunächst nicht. Beim 11:8 (23’) durch Jonas Schuster, war Baden-Baden dann dagegen erstmals mit drei Toren in Front. Zweimal Spinner und zweimal Bührer egalisierten jedoch knapp zwei Minuten vor der Halbzeit das Ergebnis (12:12). Vollmer traf selbst noch zum 13:12, wurde dann aber nach einem Foulspiel mit seiner dritten Zeitstrafe und damit einhergehenden Disqualifikation belegt.

Ein schwerer Verlust für den TVS, da der quierlige Mittelmann die Mannen um Abwehrchef Phil-Lukas Ljubic wiederholt vor schwierige Aufgaben gestellt
hatte. Den daraus resultierenden Strafwurf verwandelte Bührer fast zeitgleich mit auslaufender Uhr zum 13:13 Halbzeitstand.Den Aufwind aus den letzten Minuten, schaffte die Schilling-Sieben in die zweite Hälfte zu transportieren (13:15 35’). Auch die bereits gegen Ende der ersten Hälfte praktizierte 6:0
Abwehr war weiter griffig. Beim 14:17 (39’) durch Weise war die SG erstmals mit drei Toren in Front.

Die harte Linie der Unparteiischen führten diese auch im zweiten Abschnitt fort. Die Treffsicherheit auf das leere Tor ließ aber zu wünschen übrig, was dem Teninger Spiel möglicherweise mehr Ruhe gegeben hätte. So blieb der TVS in Schlagdistanz (19:20 46’). Zweimal Schuster glich in der Folge aus (21:21 49’) und das Spiel drohte zu kippen. Die zwischenzeitliche Leichtigkeit in den Angriffsbemühungen war verloren gegangen. In der Crunchtime war es jedoch immer wieder Maximilian Endres, der die Lücken in der Abwehr fand und nicht selten spektakulär netzte. Nicht verwunderlich also, dass dieser im Alleingang zunächst auf 23:24 und im Anschluss auf 23:25 (58’) stellte.

Fritz und Mitzel für Baden-Baden glichen wieder aus (25:25). Maurice Bührer blieb abermals cool vom Siebenmeterstrich (25:26 58’). Ein Ballgewinn durch Kapitän Axel Simak ermöglichte Hreblev eine Minute vor Schluss auf 25:27 zu erhöhen. Völker verkürzte 50 Sekunden vor Schluss. Lukas Zank nahm die Wurffalle durch die Gastgeber jedoch dankend an und entschied wenige Sekunden später die Partie zu Gunsten der SG. Durch den Sieg sind die Teninger Handballer nunmehr die letzte Mannschaft mit sieben Verlustpunkten und haben durch Siege in Hin- und Rückspiel auch den direkten Vergleich gegen Baden-Baden (31:9 Punkte) gewonnen.

In Lauerposition hat sich durch eine Siegesserie Herrenberg (27:11) gebracht. Weiter mit vorne dabei ist auch der TSV Weinsberg und Schwäbisch-Gmünd mit 12 Verlustpunkten. Nächster Gegner der Schilling Sieben ist der HC Neuenbürg. Im Hinspiel unterlagen die Gelb-Schwarzen dort denkbar knapp. Im Heimspiel kommenden Samstag (20.00 Uhr) gibt es nun die Gelegenheit, sich zu revanchieren und die Siegesserie im Kalenderjahr 2022 auszubauen.