Mit Lukas Zank und Felix Weise muss die SG Köndringen/Teningen zum Ende der Saison zwei langjährige Kräfte verabschieden. Bei beiden Spielern wird zukünftig der Fokus mehr auf den Beruf und das private Leben gelegt.

Mit dem Karriereende von Lukas Zank endet eine Ära in gelbschwarz. Als Jugendspieler zur SG gestoßen, war Zank sowohl ein Teil der erfolgreichen Jugendbundesligamannschaft als auch später ein Eckpfeiler der Oberliga- und Drittligateams. Nun ist es für den kraftvollen Linksaußen an der Zeit, den persönlichen Alltag neu zu strukturieren. „Lukas hat das Angebot des Vereins zu einer weiteren Vertragsverlängerung Anfang des Jahres leider nicht annehmen wollen. In offenen Gesprächen hat uns Lukas bereits in den letzten Jahren angekündigt, dass dieser Schritt nicht mehr allzu weit entfernt sei. Daher konnten wir uns bereits seit längerem mit dem Szenario bekanntmachen. Wenngleich wir unheimlich gerne noch eine Weile auf die starken Leistungen von Lukas vertraut hätten. Ich habe großen Respekt vor der Leistung und der Loyalität die uns Lukas in den letzten Jahren entgegenbrachte. Daher bleibt mir gar nichts anderes übrig als Lukas in großem Stile zu danken und seine Entscheidung voll und ganz zu respektieren“, so Teammanager Philipp Grangé.

Zank stammt aus der Jugend der SG Waldkirch/Denzlingen und fand den Weg über den TuS Schutterwald zur SG-Jugend. Mit gerade einmal 17 Jahren feierte Zank an der Seite seines älteren Bruders Steffen sein Herrendebut in der 3. Liga. Gemeinsam mit Weggefährten wie Pascal Bührer, Maxi Endres oder Domenico Ebner war er ein Teil der jungen und leistungsstarken Newcomer, die in den Jahren danach das Gesicht der SG-Herren bilden sollten. Auch schwere Verletzungen wie ein Riss der Achillessehne warfen das Kämpfernaturell nicht aus der Bahn. Mit viel Wille und Engagement brachte sich Lukas Zank zurück auf die Platte und war einer der Garanten für den Drittligaaufstieg 2022. Mit seiner unnachahmlichen Art brachte er viele seiner Kontrahenten zur Verzweiflung und konnte mit seiner überzeugenden Deckungsarbeit die eigenen Fans begeistern.

Nun wird der Fokus zukünftig noch mehr auf dem Beruflichen und dem Privaten liegen. Unlängst übernahm Zank bei seinem Arbeitgeber, einem großen Messtechnikunternehmen, die Verantwortung als Teamleiter. Gleichzeitig beendete seine Lebensgefährtin ihr Studium zur Dentistin. „All das braucht nun einfach mehr Zeit und Aufmerksamkeit. Gerne hätte ich noch ein wenig weitergemacht. Ich fühle mich fit und es macht unglaublich viel Spaß in dieser Mannschaft zu spielen. Ich habe aber einfach gemerkt, dass ich zu oft in zu großen Stress komme. Oft direkt von der Arbeit, durch den Feierabendverkehr in Freiburg, ins Training. Das macht einen auf Dauer platt. Ich konnte im Training oft nicht mehr alles reinhauen, so wie ich es gewollt hätte. Ich bin jemand, der gerne alles zu hundert Prozent macht. Das habe ich für die kommende Saison nicht mehr gesehen. Ich hatte mit Philipp über die letzten Jahre immer einen offenen und ehrlichen Dialog, den ich sehr geschätzt habe und wir haben immer von Jahr zu Jahr geplant. Nun ist es soweit und es fühlt sich richtig an“, so Lukas Zank zu seiner Entscheidung.

Zank war neben seiner Rolle als Abwehrchef und als Speerspitze in der ihm favorisierten 5:1 oder 3:2:1 Formation auch einer der als Co-Kapitän Verantwortung für die Mannschaft übernahm. Dies wird wohl auch in kleineren Teilen weiterhin so bleiben. „Ich habe dem Verein meine Unterstützung angeboten. In einem zeitlich reduzierten und flexibleren Umfang will ich der Mannschaft oder dem ganzen Verein abseits des Spielfeldes gerne auch zukünftig zur Seite stehen. In welcher genauen Form wird sich in den nächsten Monaten noch herausstellen“, gibt Zank sein Bekenntnis zur SG.

Der zweite Abgang ist in Felix Weise zu verzeichnen. Weise ist ebenfalls bereits mehr als ein Jahrzehnt bei der SG Köndringen-Teningen aktiv. Als Allrounder ist Weise in den letzten Jahren immer weiter gereift und übernahm defensiv viel Verantwortung in der letzten Saison. Es folgte ein lange angedachtes Auslandssemester in Spanien zum Ende seines Studiums hin, was ihn die Vorbereitung auf die diesjährige Saison verpassen ließ. In der Folge war Felix Weise in dieser Saison ein bedeutender Teil des Umbruchs und des Aufschwungs im Landesligateam der SGII. Weiterhin immer zur Stelle, wenn Unterstützung und Hilfe im Team von Jonas Eble benötigt wurde. Felix Weisezu seinen Zukunftsplänen: „Ich habe den Wunsch zeitnah ein Masterstudium aufzunehmen. Dabei möchte ich mir eine gewisse zeitliche aber auch örtliche Flexibilität erhalten. Nach langer Überlegung habe ich mich daher dazu entschlossen, dem Plan und dem Angebot der SG leider nicht zuzusagen. Ein Karriereende ist dies mit Sicherheit noch nicht. Ich kann aber jetzt gerade noch nicht sagen, wie es weitergehen wird.“

Philipp Grangé hätte ebenfalls gerne mit Weise weitergearbeitet: „Felix ist mit seinen knapp 25 Jahren ein erfahrener Spieler für unsere SG2. Die Tatsache, dass wir einen Spieler verlieren, der immer mit voller Intensität zu Werke geht, ist sehr schade. Ich habe allerdings auch Verständnis, dass Felix für seine weiteren Pläne mehr Freiheiten benötigt. Unsere Türe bei der SG steht ihm immer wieder offen. Gleichzeitig wird nun ein weiterer Platz für unsere jüngeren Spieler frei, auf dem es gilt sich zu beweisen und Verantwortung zu übernehmen. Felix hat viel für uns getan. Solche Typen, die den Verein auch in anderen Positionen neben dem Spielfeld bereichern, sind viel wert. Ich wünsche Felix viel Erfolg für seine weiteren Pläne.“

Was sowohl Lukas Zank und auch Felix Weise bei der Verkündung ihrer Abgänge von ihren Teams einforderten, waren noch so viele starke Spiele wie möglich bis Saisonende. „Wir wollen nochmal sehen was möglich ist. Die Aufstiegsrunde ist extrem eng beisammen und spannend. Wir haben aber momentan trotz dieser schwierigen Gesamtsituation für unseren Verein einiges an Zuversicht getankt. Wir freuen uns auf viele Topspiele und werden alles reinlegen,“ so Lukas Zank.

Bereits am Samstag kommt es zum Kracher gegen den großen Favoriten auf den Aufstieg. Die HG Oftersheim/Schwetzingen reist mit 10:4 Punkten als punktgleicher Tabellenführer an. Also genau der richtige Gegner, wenn man den Worten von Lukas Zank folgen kann. Anpfiff ist um 20:00 Uhr in der Ludwig-Jahn-Halle. Bereits um 17:30 spielt der Tabellenzweite der Landesliga Süd, die SGII gegen den Südbadenligaabsteiger aus St. Georgen.

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