Durch einen umkämpften 32:30 Erfolg gegen die HSG Ostfildern stehen die Teninger Handballer an der Tabellenspitze. Drei Spieltage vor Abschluss der Runde ergibt sich eine spannende Ausgangssituation, in der selbst der Tabellensiebte mit drei Punkten noch den Aufstieg schaffen könnte. Bis zum 32:30 Heimsieg durchschritt die SG einige spielerische Täler, wobei sich insbesondere die eigentlichen Ersatzspieler hervortaten. Kommende Woche ist die Mannschaft bei Topfavorit Oftersheim/Schwetzingen gefordert (19.30 Uhr).
Für das Heimspiel gegen die HSG Ostfildern konnte Trainer Jonas Eble aus dem Vollen schöpfen. Auf den 31:34 Auswärtssieg der SG folgten in den Wochen zwei weitere Siege und nur eine Niederlage, welche die Position der SG in den vorderen Plätzen sicherte und die Favoritenposition gegen das Schlusslicht aus Ostfildern klar machte.
Dennoch hatte der Gast zunächst den besseren Start (0:3 4‘), da die SG Probleme hatte, Zugriff in der Deckung zu finden. Zwar berührte Torhüter Fabian Hörsch fast jeden Ball, konnte einen Einschlag jedoch nicht entscheidend verhindern. Mit einem variableren Angriffsspiel in den Folgeminuten und einer stark verbesserten Abwehrleistung kämpften sich die Teninger zurück ins Spiel (4:4 8‘). Beim 6:5 führten die Gastgeber nach zwei weiteren Bührer-Treffern erstmalig (10‘). Die Schwaben hielten jedoch Anschluss, weil die Teninger Abwehr weiterhin zu instabil war. Über ihr Kreisspiel riss die HSG ein ums andere Mal Risse in den Verbund, wobei auch der inzwischen eingewechselte Clement Gaudin zu wenig Unterstützung erhielt.
Nach guten zwanzig Minuten führte die Eble-Sieben mit zwei Toren (12:10 18‘; 14:21 21‘), fünf torlose Minuten verhinderten es jedoch, diesen auszubauen. Im Gegenteil: Ostfildern drehte die Partie beim 14:15 (26‘). Glück im Unglück, dass die HSG auch mit sich selbst zu kämpfen hatte und die weitere Schwächephase der SG nicht ausnutzte. Nebst dem 15:15 (26‘) Ausgleichstreffer durch Fabrizio Spinner sollte der SG kein weiterer Treffer mehr in der ersten Hälfte gelingen. So stellte Ex-Bundesligaspieler Späth in der 28. Minute auf den 15:16 Halbzeitstand.
In einem Spiel mit bisher wenigen individuellen Verwarnungen fehlte den Südbadenern Tiefe in ihrem Angriff, da man sich zu oft mit Abschlüssen aus dem Rückraum zufriedengab.
Daher brachte Eble Dustin Ammel, der sich für das Vertrauen mit drei Treffern innerhalb der ersten acht Minuten bedankte. Den stärkeren Gesamteindruck machte die HSG, welchen ihren Vorsprung dennoch auf drei Treffer ausbaute (18:21 37‘). Ammel, Bührer und Keller, alle zum ersten Mal in diesem Spiel auf dem Feld, glichen innerhalb weniger Minuten aus (21:21 40‘). Die Schwaben ließen sich davon nicht beirren, bekamen zwei Strafwürfe zugesprochen die Gehrung sicher verwandelte (22:24 43‘). Trotz Unterzahl bekam die SG kein Tor und glich aus und hatte kurze Zeit später bei einer weiteren Unterzahlsituation Glück, dass HSG-Abwehrspezialist Godon am leeren Teninger Gehäuse vorbeiwarf.
So entwickelte sich ein Spiel auf Messers Schneide, was die SG ohne ihren Topscorer Maurice Bührer bestreiten musste. Dieser war nach zwei Zusammenprällen benebelt, weswegen Oliver Bührer für ihn einsprang. Leichte Vorteile blieben auf Seiten von Ostfildern, welche sich spätestens jetzt, berechtigte Hoffnungen auf eine große Überraschung machen konnten (26:28 49‘). In der Crunchtime übernahmen nun Pascal Bührer sowie Cousin Oliver viel Verantwortung und rechtfertigten diese mit starken Einzelaktionen. Und wie so oft im Sport entstanden Synergieeffekte und auch das Abwehrspiel zeigte sich aggressiver und beweglicher im Verbund mit dem wieder eingewechselten Fabian Hörsch. Dennoch führten die Schwaben beim 28:29 (53‘). Eine Zeitstrafe für Späth sollte aber die Wende einleiten. In Überzahl traf Keller zum Ausgleich und Lukas Zank machte es besser als Gegenüber Godon als er das verwaiste HSG Tor zum 30:29 (55‘) traf. Zwar glich die HSG beim 30:30 aus, hatte jedoch zum Ende hin mit ihre schwächste Phase und war von Minute 53-60 nur ein einziges Mal erfolgreich. Pascal Bührer die Teninger knappe drei Minuten vor Spielende in Front und wenige Sekunden vor Abpfiff traf Oliver Bührer zum entscheidenden 32:30.
Dadurch verbesserten die Teninger ihre Punkteausbeute auf 13:9 Punkte. Niederlagen von Baden-Baden und Neuenbürg in den Parallelspielen spülten die SG nun drei Spieltage vor Rundenende an die Tabellenspitze. Dahinter folgt das Trio aus Neuenbürg, Baden-Baden und dem nächsten Gegner Oftersheim/Schwetzingen mit 12:10 Punkten. Mit 11:11 Punkten sind sogar noch Heiningen und die Stuttgarter Bundesligareserve in direkter Schlagdistanz. Als nicht unmöglich, wenn auch sehr unwahrscheinlich, lassen sich die Chancen des TV Plochingen beziffern, der dahinter mit 10:12 Punkten folgt.
Kommender Gegner ist die HG Oftersheim/Schwetzingen, die sich für die kommende Saison bereits namhaft verstärkt hat und bisher den Erwartungen in der Aufstiegsrunde hinterherrann. Mit einem überzeugenden 21:25 Sieg in Baden-Baden haben sich die Vorzeichen jedoch wieder gedreht und die HG hat einen für sie positiven Saisonausgang in eigener Hand. Eine spannende Ausgangslage also für das Topspiel in Schwetzingen sowie das Parallelspiel Neuenbürg gegen Baden-Baden. Anpfiff der Partie mit Teninger Beteiligung ist um 19.30 Uhr. Das nächste Heimspiel findet am 20.4 (20.00 Uhr) gegen den TV Plochingen statt.