Im für eine mögliche Aufstiegsrunde richtungsweisenden Spiel gegen den Tabellenzweiten aus Stuttgart zeigen die Teninger Handballer vor allen Dingen in Halbzeit eins eine schlechte Leistung. Dabei knüpfen sie an die zweite Halbzeit im letzten Spiel des vergangenen Jahres in Willstätt an. Dass ein sichtliches Aufbäumen gegen den TVB am Ende nicht mit Punkten belohnt wird, verhindern zu viele individuelle Fehler. Will die SG ab März in der Aufstiegsrunde mitspielen, ist ein Sieg beim Tabellenvorletzten Schutterwald kommenden Freitag (20 Uhr) Pflicht.

 

Für das Topspiel gegen den Tabellenzweiten musste Trainer Jonas Eble weiterhin auf Jonas Meyer und Sebastian Endres verzichten. Erfreulicherweise konnte Dustin Ammel nach einem Hexenschuss mitwirken und auch Jan Keller feierte nach monatelanger Ausfallzeit (Kreuzbandriss) ein erfolgreiches Comeback mit drei Toren und einer engagierten Abwehrleistung.

Fokus der Spielvorbereitung gegen die Bundesligareserve lag insbesondere auf dem variablen, 1-gegen-1 starken Rückraum der Schwaben. Mit Mittelmann Uskok in Verbund mit den Halben Widmaier und Mauch, die immer wieder auf die Außen abräumen sowie dem spielintelligenten Kreisläufer Bischoff sollten die Teninger vor eine große Herausforderung gestellt werden.

Der Start in die Partie war unglücklich. Nach einem frühen 1:2 (2‘) erhielten die Gäste die erste Zeitstrafe. Während man die eigene Überzahl nicht nutzen konnte (2:3 5‘), gelang dies dem TVB besser. So wurde eine eigene Unterzahl kurz darauf gnadenlos von den Bittenfeldern ausgenutzt und mit 0:4 verloren. 2:8 das Ergebnis nach acht Minuten inklusive einiger freier Würfe auf das verwaiste Teninger Tor.

Größter Rückstand betrug im Anschluss sieben Tore (2:9 10‘, 2:10 11‘), was zu diesem Zeitpunkt leistungsgerecht war. Zu viele technische Fehler oder unzureichende Abschlüsse standen am Ende eines Angriffs der SG.

Obwohl die Teninger zwischenzeitlich wieder verkürzten (6:10 13‘), schien der Wurm drin. Ähnlich wie das deutsche Team gegen Schweden verpasste es die SG ihr Momentum mitzunehmen und stellte sich durch einfache Fehler selbst ein Bein. Aus einem 8:12 (18‘) in Schlagdistanz, rückte der TVB beim 8:15 (21‘) drei Minuten später wieder in weite Ferne.

Symptomatisch für den ersten Abschnitt der direkt ausgeführte Freiwurf mit auslaufender Uhr vor der Halbzeit von Kreisläufer Bischoff, der gedankenschneller den Ball über die nicht blockbereite Teninger Abwehr ins Tor beförderte. 14:20 der Halbzeitstand für den präsenter wirkenden Tabllenzweiten.

Zu Beginn der zweiten Hälfte lag die SG abermals mit sieben Toren in Rückstand (14:21 32‘) und erhöhte sich ihre selbst auferlegte Hypothek nochmals. In der Folge robbten sich die Gelb-Schwarzen jedoch Stück für Stück wieder heran und boten den „Wild Boys“ Paroli (15:21 35‘; 19:23 20‘).

Bedingt durch die offensivere Abwehrvariante hatte man die temporeichen Kreuzbewegungen besser im Griff und auch die Halbverteidiger stoppten ihre Gegner. Das 22:25 44‘/ 23:26 47‘ war der zwischenzeitlich engste Abstand und der verdiente Lohn. Mitten hinein in die Aufholjagd jedoch zwei Stuttgarter Tore, wodurch die Gastgeber wieder mit fünf Toren hinterherliefen (23:28 50‘).

Der Kampfeswille wurde dadurch jedoch nicht gebrochen. Und obwohl die Teninger eine Reihe an Bällen weggaben, war die Eble-Sieben sechs Minuten vor Schluss beim 28:31 nicht mehr chancenlos.

Als man knapp zwei Minuten vor dem Ende nur noch mit einem Tor im Rückstand (31:32) lag, schien ein Punktgewinn greifbar. Das 31:33 durch den zehnfachen Torschützen Seiz vom Siebenmeterstrich und ein eigens vergebener Strafwurf, machten die Hoffnungen zunichte.

Letztlich steht eine bittere, aber vollkommen verdiente 32:33 Heimniederlage, die einen möglichen Wiederaufstieg in weite Ferne rückt und die Gefahr der Abstiegsrunde greifbarer machen lässt.

 

Vorschau

Kommenden Freitag tritt die Mannschaft rund um Maurice Bührer und Co nun beim ehemaligen Erstligisten TuS Schutterwald an. Der Aufsteiger rangiert auf dem achten und damit vorletzten Tabellenplatz mit 6:20 Punkten. Der TuS hatte unter der Woche verkündet, dass die Zusammenarbeit mit Trainer Markus Lais zum Saisonende ein Ende finden würde. Neuer Übungsleiter soll der ehemalige Trainer des Südbadenligisten HU Freiburg David Flaig werden.

Beim Duell gegen den Lokalrivalen geht es nicht nur um Prestige. Durch die Niederlage am Wochenende steht die SG nun noch mehr unter Zugzwang, da das Ticket für die Aufstiegsrunde noch nicht gesichert wurde. Für eben jenes fehlen noch zwei weitere Siege und sollte diese nicht erreicht werden, würden die Punkte vom Spiel gegen den TuS in die Abstiegsrunde mitgenommen werden. Anpfiff der Partie ist um 20.00 Uhr in der Schutterwälder Mörburghalle.