Der Blick geht weiter nach vorne!

 

Am Maifeiertag war klar: Die SG Handballer werden auch in der Saison 2021/22 in Baden-Württembergs Oberhaus spielen. In einer kurz und knapp gehaltenen Verlosung um den letzten offenen Platz in der 3. Liga wurde der Zettel mit der Aufschrift der TSG Söflingen gezogen. Diese Tatsache geht einher mit der Klarheit oder auch Unklarheit, wie es in den nächsten Wochen mit den Herren 1 weitergeht. Kein gemeinsames Hallentraining, nicht einmal gemeinsames Outdoortraining als Mannschaft. Die aktuellen Kennzahlen des Landratsamtes erlauben weiterhin nur kreative Trainingsansätze. Kein Grund aber für Trainer Michael Schilling den Kopf in den Sand zu stecken. „Wir nehmen die Situation als Mannschaft und Verein an. Wir haben uns natürlich Hoffnungen gemacht und auch ein wenig davon geträumt wieder ins Training einsteigen zu können. Die Jungs sind hungrig nach Handball. Das merke ich auch in unseren wöchentlichen Einheiten. Meine Spieler machen das wirklich topp und sehr verantwortungsvoll“, so Schilling. Alle Spieler sind fit und trainieren so intensiv wie möglich. Das SG Trainerteam nutzt momentan den vorgegeben Rahmen der Verordnungen und führt die Einheiten in Zweiergruppen durch. So fliegen die Gewichts- und Handbälle über den Parkplatz der Ludwig-Jahn-Halle und die offenen Sportanlagen werden für Athletiktraining und Koordinationsübungen genutzt. „Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung“, so Michael Schilling mit einem kleinen Lächeln. Eine besonderes Dankeschön spricht der Cheftrainer auch seinen Unterstützern Jannis Röll und Detlev Frers aus. Wöchentlich angepasste Krafteinheiten und Torhütertraining mit Einzelbetreuung seien eine unheimliche Ergänzung und motivieren die Spieler in dieser schweren Phase.

Auch die Südbadenligamannschaft der SG und die Damenteams orientieren sich an diesem Trainingsmodell. Nach einer fünfwöchigen Pause mit individuellen Trainingsaufgaben konnte Robert Korb Anfang der Woche sein Team mitsamt den Neuzugängen Luis Kaufmann, Jonathan Trumpf und Erik Böhle begrüßen. Komplettiert wird der stark verjüngte Kader mit Spielern der A-Jugend. In enger Absprache mit Michael Schilling und Manfred Chaumet werden in den nächsten Wochen hoffentlich weitere Möglichkeiten erschlossen um gegebenenfalls in größeren Gruppen zu trainieren. Der Jugendbereich unterhalb der B-Jugend hat ebenfalls den Trainingsbetrieb in Gruppen gestartet. Bei gutem Wetter wird auf den Freiplätzen und im Stadion fleißig trainiert. Eine willkommene Steigerung der Möglichkeiten für die Jugendtrainerinnen und Jugendtrainer, die in den letzten Monaten mit viel Aufwand und Ideenreichtum versucht haben ihren Kindern des Fernbleiben aus den Hallen so gut es geht zu erleichtern.

Auch Reinhold Kopfmann richtet den Blick nach der zwischenzeitlich doch sehr großen Enttäuschung in die Zukunft. „Nach der ehrlichgesagt etwas wirren Prozedur um einen Aufstieg müssen wir uns mit den Tatsachen beschäftigen. Die nichterfüllte Möglichkeit in der nächsten Saison Drittligist zu sein bringt uns nicht von unserem mittelfristigen Vorhaben ab. Wir werden unsere Ziele weiter fest im Blick behalten. Da gehört auch nicht nur die 1. Mannschaft dazu.“ Gemeint hat Kopfmann damit die Weiterentwicklung des Vereins mit leistungsorientiertem Handball in der Spitze und weiterhin der Ausbildung von eigenen Talenten und jungen Spielern aus der Region. Gleichzeitig, so Kopfmann, arbeiten der Vorstand und die Funktionäre weiter mit der Maxime, den Verein als Element der Zusammengehörigkeit und des gemeinschaftlichen Lebens in und um Teningen am Leben zu erhalten. „Wir tun alles was möglich ist, um unseren Kindern im Jugendbereich und bei den SpoFunnis, unserer sozialpädagogischen Abteilung, etwas zu bieten. Das ist keine einfache Aufgabe aber wir haben tolle ehrenamtliche Menschen bei uns.“

Nach etlichen Jahren der Drittklassigkeit ist der Wunsch im Verein natürlich da, wieder an frühere Zeiten anzuknüpfen. Eine volle Ludwig-Jahn-Halle, Treffpunkt am Samstagabend, viele bekannte Gesichter treffen sich zum Mitfiebern. Mitfreuen und Mitärgern. Alles eben, was den Handball ausmacht. Eine Vorstellung, die momentan weit entfernt scheint, die Offiziellen der SG Handballer aber antreibt. „Wir sind sehr froh und dankbar, dass uns unsere Sponsoren weiterhin unterstützen. Sie sind Teil der Basis, die unseren Zielen zu Grunde liegt. Ohne die Unterstützung vieler Leute und Firmen aus der Region wäre das alles nicht möglich. Ein Traum ist jetzt kurzfristig geplatzt, ein anderer entwickelt sich gerade“, so SG Funktionär Philipp Grangé. Er spielt auf das anstehende 50jährige Bestehen der SG Köndringen-Teningen im Jahr 2022 an. „Ein Jubiläum gepaart mit einer Aufstiegsfeier wäre doch ein Szenario, was für vieles entschädigen würde. Da kommt es aber nicht wie in diesem Jahr rein auf Glück an, sondern für diesen Fall liegt sehr viel akribische und ehrliche Arbeit vor uns. Wir werden alles daranlegen, dass wir gemeinsam unsere Aufgaben erledigen. Jeder Spieler, jeder Trainer, jeder Funktionär kann sich einbringen und wird seinen Teil leisten müssen. Nur dann klapp so was auch.“ Die Wünsche, Visionen und der Tatendrang sind also da bei den SG-Handballern. Der Blick geht weiter nach vorne.

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